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Kita-Streik – Warum die Eltern doppelt zahlen!

25. Mai 2015 - 10:04 Uhr // Nachrichten von Michael Siemann

Kita Streik
Kita Streik (Bild: pixdeluxe/istockphoto.com)

Der Kita-Streik geht in die dritte Woche. Der Arbeitskampf soll den Arbeitgeber unter Druck setzen. Aber gelingt dies hier wirklich? Die Städte und Gemeinden sparen viel Geld. Denn während des Streiks müssen sie ihre Arbeitnehmer nicht bezahlen. Diese bekommen Streikgeld von der Gewerkschaft Verdi. Ein finanzieller Anreiz auf Veränderung liegt daher nicht vor. Die Leidtragenden sind mal wieder die Eltern. Denn diese müssen ihre Kita-Beiträge dennoch begleichen. Vielfach wird aber auch Geld für einen Babysitter aufgewandt, damit das eigene Arbeitspensum im Beruf erfüllt werden kann.

Fehlgeleiteter Streik – Wem setzen die Kitas unter Druck?
Die Situation ist einmalig. Die Kindertagesstätten streiken und insgeheim freut sich der Arbeitgeber darüber. Denn die Gehälter verschwinden für die Streik-Dauer von der eigenen finanziellen Belastung. Es handelt sich um einen Arbeitskampf, welcher die Kommunen sogar entlastet. Erneut sind es die Eltern, die etwas ändern sollen. Verdi und einige Politiker raten dazu, auf Rückerstattung zu klagen. Immerhin handelt es sich um Beträge, die bis 700 Euro im Monat reichen können. Und dass der Streik zumindest einen Monat dauern wird, ist nicht auszuschließen.

Heribert Hirte möchte als CDU-Bundestagsabgeordneter zukünftig dafür sorgen, dass Rückerstattungen automatisch erfolgen. Sönke Rix, familienpolitischer Sprecher der SPD, schlägt in die gleiche Kerbe. Er sieht die Kommunen ebenso schuldig am Streik, wie die Streikenden. Er spricht zudem den Grundsatz an: „Gebühren muss ich nur für Dinge zahlen, die ich auch erhalte.“

Positive Ausnahmen im Kita-Streik
Häufiger wurde schon die These aufgestellt, dass die Kommunen sich am Streik bereichern. Darauf haben einige Standorte freiwillige Rückzahlungen der Gebühren eingeführt. Städte handhaben dies ganz unterschiedlich. Während die Rückerstattung in München schon vertraglich fixiert wurde, ist das Vorgehen im Hamburg den einzelnen Trägern überlassen. In Frankfurt wird eine Rückzahlung verweigert. Eltern pochen hingegen weniger auf eine Rückzahlung. Sie fordern eine schnelle Lösung, damit wieder Normalität einkehren kann. Ein berechtigter Einwand, denn bislang hat noch keine Verhandlungsrunde beider Parteien stattgefunden.


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