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Kinderärzte sind alarmiert: So viel an Masern erkrankte Kinder gab es noch nie

16. Juni 2015 - 12:55 Uhr // Nachrichten von Steffi Brand

Masern bei Kindern
Masern bei Kindern (Bild: Christopher Futcher/istockphoto.com)

„Alarmierend“ nennt der Kinderärzte-Verband die Zahlen, die zur Masernerkrankung bei Kindern aktuell bekannt gegeben wurden. 176 seien es bereits seit Beginn des Jahres 2015 und damit erkrankten heuer bereits mehr Säuglinge an der Krankheit als in den Jahren, die seit der Meldepflicht (im Jahr 2001) akribisch genau dokumentiert wurden. Zwar sind die Masern nicht lokal begrenzt, jedoch zeigt sich, dass 114 der 176 Fälle in Berlin gemeldet wurden. Veröffentlicht wurden die Zahlen vom BVKJ, dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte, der sich auf die aktuelle Erhebung des Robert Koch-Instituts (RKI) beruft.

Mit Impfung und Beratungszwang gegen Masern
Die Gefahr, die von einer Masernerkrankung ausgeht, beschreiben die Experten so: Masernviren können aufgrund der Erkrankung ins Gehirn eindringen. Säuglinge seien besonders gefährdet, eine chronische Gehirnentzündung zu bekommen. Die ins Gehirn eindringenden Viren können dieses zerstören. Und: Eine Chance auf Heilung gibt es nicht, die Wanderung der Viren ins Gehirn sei nicht zu stoppen.

Das Plädoyer ist klar: Das Risiko der Masernimpfung sei weit weniger gefährlich als die Folgen der Krankheit, so die Experten. Um die Impffaulheit einzudämmen, fordert der Ärzteverband eine sogenannte „nationale Impfstrategie“. In diesem Zusammenhang soll nicht nur darauf hingewirkt werden, den Impfschutz für Kinder in Betreuungseinrichtungen auszuweiten, sondern auch die Gesetze zur Beratung verschärft werden. So müssen Eltern von Kindern ohne Masernimpfung temporär um ihren Betreuungsplatz fürchten, wenn ein Fall von Masern bekannt wird. Auch ist angedacht, Bußgelder zu verhängen, wenn keine ausreichende Impfberatung nachgewiesen werden kann.


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