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Änderungen nach Bürgerprotest gegen geplante Stromtrasse!

08. Dezember 2014 - 21:01 Uhr // Nachrichten von Marco Zinsmeister

Stromtrasse - Änderungen nach Protest
Protest gegen Stromtrasse (Bild: 123ArtistImages/istockphoto.com)

Mehrere oberirdische Stromtrassen befinden sich derzeit in der Planung. Ziel des Ausbaus ist es die Windenergie von den Küsten Deutschlands in den Süden zu transportieren. Besonders in Bayern sind die Ausbaupläne zur Stromversorgung auf harsche Kritik gestoßen. Jetzt wurden von Seiten der vier großen Netzbetreiber Änderungen vorgenommen, um die erhitzten Gemüter zu beschwichtigen.

Kritik am Anfangs- und Endpunkt der Stromtrasse
Der geplanten Anbindung von Windkraftwerken wehte zunächst selber ein kräftiger Gegenwind ins Gesicht. Schuld daran war die Planung der Netzbetreiber. Insbesondere der Startpunkt der Ost-Süd-Trasse bei Bad Lauchstädt in Sachsen-Anhalt wurde kritisiert. Dort steht ein Kohlekraftwerk, welches schließlich seine Energie nach Augsburg, zum Endpunkt, liefern könnte.

Die Kritik an den Stromausbauplänen hat zumindest zu einer Änderung geführt. Durch eine Verlängerung der Trasse um 110 Kilometer wird zusätzlich ein Windpark in der Nähe von Magdeburg angesteuert. Netzbetreiber Ampiron möchte den Strommix so um eine ökologische Komponente bereichern. Der Endpunkt wurde nahe eines Kernkraftwerks 30 Kilometer westlich von Meitingen verlegt.

Nord-Süd-Trassen von Änderungen unberührt
Die drei Trassen, welche vom Norden in den Süden verlaufen sollen, werden hingegen nicht verändert. Die Planung sieht folgendes für die kommenden zehn Jahre vor:

  • 2.800 Kilometer Höchstspannungsleitungen sind zu errichten
  • Diese sollen eine Transportkapazität von sechs Gigawatt erhalten
  • Mit Ausgaben in Höhe von 22 Milliarden Euro wird gerechnet


Bislang ist der Ausbau in der hier vorgestellten Form noch nicht beschlossen. Die Bundesnetzagentur wird sich die Entwürfe anschauen und genehmigen. Anschließend gehen diese noch durch die Hände der Bundesregierung, des Bundestages und des Bundesrates.

Ilse Aigner von der bayerischen Staatsregierung hielt sich bei Bekanntwerden der Pläne bedeckt. Sie stellte fest, dass eine Vorfestlegung bestimmter Trassen nicht fixiert wird. Eine endgültige Entscheidung soll, im Dialog der Wirtschaftsvertreter und Bürger Bayerns, bis Januar gefällt werden.

Warnung vor Preiserhöhung im Süden
Das Stromtrassen-Projekt soll jedoch nicht ohne Grund durchgeführt werden. Nach Aussage eines Netzbetreibers ist es wahrscheinlich, dass der Einkaufspreis für Strom im Süden um bis zu 30 Prozent teurer wird als im Norden – natürlich nur sofern die Trassen nicht wie geplant errichtet werden.

Seehofer hat die Pläne lange Zeit befürwortet, stellt sich nach den Bürgerprotesten jedoch auf die Seite der Demonstranten und fordert eine erneute Überprüfung der Trassenbaupläne.


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