Typisch englische Gärten

Beim Spaziergang durch Großstädte wie München oder Berlin werden englische Gärten als Sehenswürdigkeiten und Orte der Naherholung offiziell ausgeschrieben. Auf den ersten Blick erinnern die Gärten an gewöhnliche Natur- oder Parkanlagen, so dass selbst viele Naturfreunde nicht wissen, was einen authentischen englischen Garten auszeichnet. Der folgende Überblick soll bei dieser Einschätzung helfen und bietet sogar Anregungen, den Stil im heimischen Garten umzusetzen.
Englische Gärten und ihre Tradition im Profil
Wie es der Name bereits andeutet, haben englische Gärten ihre Wurzeln auf der britischen Insel, die Gestaltung des besonderen Landschaftsgartens reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. In der damaligen Zeit war es bei der Gestaltung von Landschaftsparks üblich, sich für klare Linien und geometrische Formen zu entscheiden, die dem französischen Barock entlehnt waren und durch die ein angelegter Garten kaum mehr naturbelassen wirkte. Vielen Naturfreunden wirkte dieses Konzept zu streng, außerdem sollte eine bewusste Abgrenzung englischer Gartengelände von der französischen Prägung stattfinden. Hierbei entstanden Gärten, die eine neue Form von Freiheit ausleben ließen und zeigen sollten, dass ein kunstvoll hergerichteter und natürlicher Anblick nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen.
Englische Gärten an ihren typischen Merkmalen erkennen
Gerade aufgrund des eher freien Konzeptes ist es schwierig, englische Gärten von anderen Gartenlandschaften abzugrenzen. Dennoch gibt es einige Charakteristika, die in vielen Gärten dieser Art zu finden sind und als grundlegende Linie beim Anlegen des Gartens bedacht werden können. Hierzu zählen:
- großflächig gestaltete Bereiche
- Einschränkung von blühenden Pflanzen auf ein Minimum
- Vermeidung strikter Exaktheit und Symmetrien
- Einbindung einzelner Pagoden, Brücken & Co.
Englische Gärten folgen mit den obigen Ausprägungen das Ziel, künstlich und bewusst von Menschenhand angelegt zu werden und dennoch ihren natürlichen Charakter nicht zu verlieren. Während bei barocken Gartenanlagen oftmals ein zentimetergenauer Schnitt von Hecken und Büschen vorausgesetzt wird, darf es in einem englischen Garten ruhig wuchern und sich auf natürliche Weise weiterentwickeln.
Landschaften und Gartengestaltung attraktiv miteinander verknüpfen
Ein weiteres typisches Merkmal der englischen Gärten ist das Bestreben, beim Blick über die gestalteten Landschaften kein abruptes Ende vorzugeben. Der Garten endet also im Idealfall nicht an der Stelle, wo mit der Gestaltung von Menschenhand aufgehört wurde. Vielmehr soll ein fließender Übergang zwischen dem Garten und dem Horizont erfolgen, um wie in einem Gemälde ein Gesamtkunstwerk darzustellen. In der Praxis setzen englische Gärten den Vorsatz einer unsichtbaren Trennung über kleine Gräben um, die vom menschlichen Auge nicht erfasst werden und erst in unmittelbarer Annäherung verdeutlichen, wo der menschliche Eingriff in die Naturlandschaft endete.
Das Prinzip des englischen Gartens zu Hause verwirklichen
Englische Gärten in einem kleinen Gartengrün hinter dem Haus umzusetzen, ist schwierig und bei vielen baulichen Gegebenheiten nicht möglich. Gerade der weite Charakter der Gartenlandschaften, die mit dem Horizont verschmelzen sollen, wird sich kaum im privaten Garten ausleben lassen. Dennoch bieten englische Gärten wertvolle Anregungen in der eigenen Gartengestaltung und zeigen auf, dass Wege, Beete und sonstige Pflanzbereiche nicht zwingend einer strengen, geometrischen Linie folgen müssen. Mit einer freien und kreativen Gestaltung des Gartenbereichs entsteht trotzdem ein ästhetischer Anblick, der sich im privaten Ausleben lässt und mehr Spaß bei der Gartengestaltung macht.
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